Wilfried Martens

belgischer Jurist und Politiker; CVP; Premierminister 1979-1981 und 1981-1992; EVP-Fraktionsvors. im Europ. Parlament 1994-1999; Präsident der Christdemokratischen Internationalen (IDC) 2000-2001; Vorsitzender der EVP 1992-2013

* 19. April 1936 Sleidinge/Nähe Gent/Flandern

† 10. Oktober 2013 Lokeren/ Flandern

Herkunft

Wilfried Achiel Emma Martens, kath., wurde 1936 als Sohn eines Kleinbauern in Sleidinge in der Nähe von Gent, Flandern, geboren, wo er mit vier jüngeren Geschwistern aufwuchs. Sein Vater starb 1943, seine Mutter heiratete später erneut, wurde bald wieder Witwe und brachte die Familie unter schwierigen Bedingungen alleine durch (vgl. unter www.kas.de, Interview v. 31.5.2012).

Ausbildung

M. besuchte 1949-1955 mit einem Begabtenstipendium das humanistische Gymnasium (Bischöfliches Kolleg) in Eeklo bei Gent und war in der flandrischen katholischen Jugendbewegung aktiv. An der Katholischen Universität Löwen (Louvain) absolvierte er anschließend ab 1955 ein Jurastudium (Rechts- und notarielle Wissenschaften), wurde 1960 zum Dr. jur. promoviert und erwarb ein Baccalaureat in thomistischer Philosophie.

Wirken

Früher Einstieg in die Politik

Früher Einstieg in die PolitikDie Koexistenz niederländisch (Flamen) und französisch (Wallonen) geprägter Landesteile sowie eines kleineren deutschsprachigen Landesteils bildete auch in der jüngeren Geschichte Belgiens den Hintergrund für anhaltende innenpolitische Konflikte. Schon während des Studiums gehörte M. der antiwallonischen Studentenbewegung an und war 1958/1959 Präsident des "Vereins Flämischer ...